Am Anfang übernehmen die Erzieherinnen die Pflege des Kindes, je nach Entwicklungsstand. Mit fortschreitender Entwicklung unterstützen wir das Kind zur selbstständigen Körperhygiene, indem wir es anleiten und notfalls unsere Hilfe anbieten. Es ist wichtig, dass das Kind eine natürliche Beziehung zum Körper aufbaut, dies kann durch Körperpflege geschehen. Dazu gehören Hände und Gesicht waschen, Nase putzen, Zähne putzen und das Eincremen.
Ein wichtiger Bestandteil nach jeder Mahlzeit ist das selbstständige Säubern jedes Kindes. Für alle Kinder ist jeweils ein eigener Waschlappen vorgesehen und sie können sich vor einem Spiegel säubern. Dieser hängt im Essbereich in kindgerechter Höhe. Die besondere Erfahrung ist die Entdeckung des eigenen Spiegelbildes des Kindes.
Das Zähneputzen wird bei uns ab dem zweiten Lebensjahr des Kindes mit einbezogen. Mit Unterstützung einer pädagogischen Fachkraft werden in kleinen Gruppen am kindgerechten Waschbecken, mit eigener Zahnbürste die Zähne geputzt. Dabei steht nicht der Hygieneaspekt im Vordergrund, sondern die Körperwahrnehmung, Selbstständigkeit und Vorbereitung auf den Kindergarten.
Beim Wickeln erfahren die Kinder ein natürliches und positives Verhältnis zu ihrem Körper und dessen Funktionen. Gewickelt wird immer nach dem persönlichen Rhythmus des Kindes und vor den Mahlzeiten. Die Wickelsituation ist eine enge, intime Handlung zwischen der Erzieherin und dem Kind und ist gleichzeitig eine Bildungserfahrung für Sprache, Sinne und Bewegung.
Um "trocken" zu werden, muss das Kind vielerlei Fähigkeiten erlernen. Es muss vor allem eine bestimmte "geistige Reife" entwickelt haben, um folgende Leistungen zu erbringen:
Erst wenn die körperliche Entwicklung und eigenes Interesse vom Kind gegeben ist, wird auf das Trockenwerden eingegangen. Für eine unterstützende Sauberkeitserziehung halten wir es für wichtig, dass Eltern und Erzieherinnen zusammenarbeiten. Hierzu wünschen wir uns gegenseitige Information und einen Austausch über den Beginn und den gemeinsamen Umgang mit dieser für das Kind wichtigen Entwicklungsphase. Dazu wird in einem Gespräch zwischen Erzieherin und Eltern dieser Entwicklungsschritt besprochen. In der weiteren Zeit finden ein intensiver Austausch und gegenseitige Informationen statt.
Wir erwarten von den Eltern, dass dieser Prozess zu Hause ohne Druck unterstützt und begleitet wird. So steht dem Schritt von der Windel zum Trockenwerden nichts mehr im Weg. Wir beachten die Intimsphäre jeden Kindes und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die Kinder entwickeln dadurch ein natürliches Schamgefühl. Wechselwäsche sollte dennoch bereit liegen, denn im intensiven Spiel können die Körpersignale noch manchmal vergessen werden.
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