Natur und Lebenswelt

Die Natur ist ein breites Forschungsgebiet. Es reicht vom eigenen Körper bis zum Außengelände und Umfeld der Kinderkrippe. Kinder haben ein großes Interesse an Biologie und Physik zum Anfassen. Bereits Säuglinge können belebte und unbelebte Dinge unterscheiden.

Das Erleben von Tieren mit ihren unterschiedlichen Lauten und Fortbewegungsarten, Erfahrungen mit Wetter oder dem Wandel der Natur im Laufe der Jahreszeiten lösen Staunen und Interesse aus. Im Rahmen dieser und weiterer Explorationsspiele machen Kinder erste physikalische Grunderfahrungen wie Schwerkraft, Rotation, Ursache und Wirkung.
Schon sehr kleine Kinder haben ein Bewusstsein für physikalische Gesetzmäßigkeiten. Auf der Grundlage von Erfahrungen stellen sie Vermutungen an, wie sich Gegenstände verhalten und wie sie sich voraussichtlich nicht verhalten. Sie reagieren erstaunt, wenn diese Gesetzmäßigkeiten verletzt werden – zum Beispiel wenn eine rollende Kugel unter einer Abdeckung verschwindet und auf der anderen Seite nicht in Verlängerung ihrer ursprünglichen Bewegungsbahn auftaucht.
Im Zuge der Konstruktion des kindlichen Weltbilds werden Theorien zum Verstehen von Natur und Lebenswelt auf der Grundlage neuer Erfahrungen und Experimente immer weiter entwickelt oder auch revidiert.
Gleichzeitig erforschen Kinder immer auch die soziale Dimension ihres Handelns: Wird die Erzieherin den Löffel jedes Mal wieder aufheben, wenn ich ihn fallen lasse. Für die Erkundung von Natur und Lebenswelt brauchen Kinder unter drei Jahren keine Versuchsaufbauten und Anleitungen.
Kinder wollen ihren Interessen folgen, Erfahrungen machen und Gesetzmäßigkeiten erkennen. Bei Kindern unter drei Jahren verlangt dies eine Lernumgebung, in denen Dinge und Personen überschaubar, aber gleichzeitig auch vielfältig sind.
Beispiele dafür sind eine nasse Rasenfläche, über die ein Kind krabbeln kann; ein Waldboden mit Laub, Ästen und Steinen oder aber der Wechsel des Wetters im Laufe des Jahres. Orte, Zeiten, Bedingungen und zur Verfügung gestellte Materialien sollen Kindern ermöglichen, alle Sinne einzusetzen und selbst aktiv zu werden. Über Erkenntnisziele, die Nutzung der Materialien sowie die dafür benötigte Zeit sollen die Kinder selbst entscheiden können.

Ziel:
Unser Ziel ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Natur- und Lebenswelt bewusst zu erleben, mit allen Sinnen kennenzulernen und zu erforschen.

Kinder unter drei Jahren beschäftigen sich bevorzugt mit einer Reihe von elementaren Experimenten, denen sie sich mit großer Ausdauer widmen. Dazu gehört zum Beispiel das Einwickeln, Verbinden und Trennen von Gegenständen. Auch der Transport ist ein wichtiges Thema, sobald Kinder mobil sind. Sie lieben es, Dinge von einem Ort zum anderen zu schieben, tragen oder schleifen. Die Trägheit oder auch Wendigkeit von Objekten ist dabei ein nahezu unerschöpfliches Forschungsfeld. Falllinien, Flugbahnen und Drehbewegungen erleben Kinder im Zuge ihrer motorischen Entwicklung am eigenen Körper oder wenn sie den Zustand von Gegenständen beeinflussen und sie schubsen, werfen, aus- und umschütten, schaukeln oder drehen.

Das Erforschen von Spuren, Linien und Kreisbewegungen zeigt sich nicht nur beim Malen und Gestalten. Bei der Erkundung von Natur und Lebenswelt kommt der ganze Körper eines Kindes zum Einsatz: Was kann man mit Gegenständen alles machen, wie sind sie beschaffen und wie sehen sie von innen aus? Warum funktioniert etwas so und nicht anders? Welche Mittel kann ich gezielt einsetzen, um etwas Bestimmtes zu erreichen? Lässt sich ein Experiment mit immer gleichem Ergebnis beliebig oft wiederholen?

In Natur und Umwelt machen Kinder Erfahrungen mit Naturphänomenen und Naturgesetzen. Sie sind neugierig und wollen verstehen, wie und warum etwas funktioniert und was dies mit ihrem Handeln zu tun hat. Sie probieren etwas aus und überlegen dann, warum das Experiment einen bestimmten Verlauf genommen oder zu einem bestimmten Ergebnis geführt hat. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer wiederholen und variieren sie ihre Experimente, bis sie mit den Phänomenen vertraut sind und Erklärungen oder Lösungen für ihre Fragestellungen gefunden haben: Fallen Dinge immer auf den Boden, wenn sie losgelassen werden? Was passiert, wenn ich den Lichtschalter drücke oder die Rassel bewege? Warum kommt die Ente zu mir, wenn ich an ihrer Schnur ziehe? Wie baue ich einen stabilen Turm aus Bauklötzen? Wie viel Tee passt in meine Tasse?

Insbesondere Wasser übt eine große Faszination auf Kinder aus. Versuchsmöglichkeiten mit diesem Element sind nahezu unbegrenzt. Dazu gehören das Planschen, Schütten, Schöpfen, Gießen und Tropfen. Oder Zustände vom festen Eis über die Flüssigkeit bei Raumtemperatur bis hin zum Dampf. Oder das Versickern von Wasser im Erdboden. Oder das Zusammenspiel von Wasser mit anderen Materialien, die in ihm schwimmen, schweben oder untergehen, sich mit ihm mischen oder auch nicht mischen, in ihm auflösen oder aber auch das Wasser aufsaugen.

Kinderkrippe Sonnenschein e.V.

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