Unsere Eingewöhnung als Übergang von der Familie in die Krippe

Eingewöhnungsvorgespräch

Nach der Vertragsabwicklung wird mit den Eltern und der Krippe ein Termin für das Eingewöhnungsvorgespräch festgelegt.

Die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kind und der Einrichtung ist ein gutes Vertrauensverhältnis. Dieses beginnt mit einem ausführlichen ersten Kennlerngespräch zwischen den Eltern und der Erzieherin, die die Eingewöhnung durchführen wird, statt, indem erste Ängste und  Erwartungen abgeklärt werden. Wichtig ist uns dabei sich gegenseitig kennenzulernen und die Entwicklung und Gewohnheiten des Kindes zu erfahren. Die Informationen der Eltern benötigen wir um in der Eingewöhnungszeit sensibel und einfühlsam auf das Kind eingehen zu können und somit die erste Basis des Vertrauens zu schaffen.

Unsere Eingewöhnung – Start in eine neue Welt

Um den Eltern und ihrem Kind die neue Lebenssituation zu erleichtern, starten wir gemeinsam in diese neue Welt. Die Eingewöhnung ist für alle Beteiligten anstrengend und aufregend.

Der Eintritt in die Krippe bringt sehr viele Herausforderungen mit sich. Dem Kind wird die Fähigkeit abverlangt, viele neue Reize gleichzeitig zu verarbeiten und in Kontakt mit unbekannten Menschen zu treten. Es muss Beziehungen aufbauen, unbekannte Räume entdecken und sich einen neuen Tagesablauf anpassen. Um dieses leisten zu können, benötigt das Kind eine feste Bezugsperson. Diese ist wichtig, um das seelische und körperliche Wohlbefinden des Kindes zu sichern.  Es sollten noch keine beruflichen Verpflichtungen bestehen, denn es ist unbedingt nötig, dass die Eltern ihr Kind in dieser Zeit begleiten und einen sicheren Hafen in der fremden Umgebung mit fremden Menschen bilden. Schon während der Eingewöhnung übernimmt eine der Erzieherinnen diese besondere Position für das Kind und so kann sich zwischen Kind und Erzieherin eine stabile Beziehung entwickeln.

Schritt für Schritt wird die neue Umgebung erobert. Das Tempo und die Dauer der Eingewöhnung bestimmt das Kind. In der Regel dauert die Eingewöhnung ca. drei Wochen.  Dabei ist es wichtig das Kind stundenweise  an die neue Situation zu gewöhnen. Auch so haben die Eltern Zeit das Vertrauen der verantwortlichen Personen aufzubauen und die Einrichtung kennen zu lernen. Nach einigen Tagen findet die erste Trennungsphase statt. Das Kind probiert sich im „Allein sein“ aus und vertieft den Kontakt zur Erzieherin und der Kindergruppe. Zeigt das Kind Ängste oder Unsicherheiten, werden die Eltern als vertraute Person „sicherer Hafen“ wieder mit eingebunden, um so dem Kind Sicherheit  zu geben. So entwickelt das Kind schnell Vertrauen in die neue Umgebung, kann Reaktionen, Geräusche und Gerüche einordnen und sich vertrauensvoll an die Gruppe gewöhnen. Nun kann die Dauer der Trennungsphasen gesteigert werden. Hilfreich ist es, dass die Eltern in den Trennungsphasen immer wiederkehrende Rituale einführen. Die Trennungsphase kann dem Kind durch vertraute Gegenstände erleichtert werden. Es Gegenstände kann durchaus vorkommen, dass das Kind die Vielfalt der neuen Eindrücke schneller ermüden lässt oder ungewohnte Reaktionen zeigt.

Wenn die Eltern wieder kommen, geht das Kind ebenfalls nach „Hause“, sodass es lernt, wenn Mama / Papa kommt, dann werde ich abgeholt. Ein Austausch über das Wohlbefinden und Verhalten des Kindes findet während der Bring- und Abholzeiten statt.

Zum Ende der Eingewöhnung nach etwa 8 Wochen findet ein ausführliches Eingewöhnungsendgespräch statt.

Die aktive Eingewöhnungszeit mit der Bezugsperson ist somit nach circa 3 Wochen beendet. Danach beginnt die passive Eingewöhnung, ohne Bezugsperson, welche von 3 Wochen bis mehrere Monate dauern kann. Damit ist gemeint:

  • bis der Tagesablauf und die geistige wie auch körperliche Anstrengung verarbeitet ist
  • bis alle Räume dem Kind Sicherheit geben
  • bis die Situationswechsel für das Kind keine Irritation mehr darstellen

Kurz gesagt: das Kind muss angekommen sein!

Ablauf der Eingewöhnung

1. Tag
14:00 - 15:30h

  • Eine Bezugsperson (Mama, Papa oder auch Oma) begleiten das Kind über die ganze Eingewöhnungszeit in die Einrichtung
  • Kennenlernen der Erzierherin
  • Die Bezugsperson gibt Schutz und Sicherheit, ist in der Nähe
  • Kennenlernen des Gruppenraumes, ohne andere Kinder
  • Konzentration der Erzieherin auf die Bezugsperson (ständige Kommunikation)
  • Erzieherin nimmt noch kein Kontakt zum Kind auf, außer es zeigt deutliches Interesse
  • Versorgung (Spiel, Füttern, Wickeln) übernimmt die Bezugsperson
  • Beobachtung des Kindes

2. Tag
14:00 - 15:30h

  • Eingewöhnung findet wieder im Dreiergespann Bezugsperson-Kind-Erzieherin statt
  • Intensivierung des Kontakts der Erzieherin zur Bezugsperson durch Kommunikation
  • geteilte Aufmerksamkeit der Erzieherin auf Bezugsperson und Kind
  • erste Annäherungsversuche an das Kind
  • Erzieherin bietet sich behutsam dem Kind an
  • Interessen des Kindes werden aufgenommen, „vorbereitete Umgebung“ mit Dingen, die das Kind mag
  • Erzieherin wird von der Bezugsperson angeleitet oder übernimmt schon die Pflegesituationen, wenn das Kind es zulässt

3. - 4. Tag
08:00 - 09.30h

  • erster Kontakt zur Kindergruppe wird hergestellt
  • Kind erhält ersten Einblick in den Krippenalltag
  • Bezugsperson tritt immer mehr in den Hintergrund, dient aber noch als „sicherer Hafen“ für das Kind und ist in der Nähe
  • Kind wird aktiver
  • Erzieherin wird aktiver und gibt Spielimpulse

5. - 10. Tag
08:00 - 09:00h bis 08:00 - 12:00h

  • erste Trennung, die Bezugsperson ist die ersten 15min nach Ankommen in der Gruppe noch anwesend, sodass das Kind die Möglichkeit hat anzukommen und sich zu orientieren
  • danach nimmt die Bezugsperson das Kind in den Arm oder an die Hand und geht gemeinsam an die Gruppentür
  • die Bezugsperson verabschiedet sich ganz bewusst von dem Kind, wobei ein Abschiedsritual ihr und dem Kind helfen kann
  • sie übergibt der Erzieherin das Kind und verlässt für kurze Zeit die Einrichtung
  • Richtwert am ersten Tag: max. 45 Minuten
  • nach der Wiederkehr erfolgt eine bewusste Begrüßung
  • Verhalten des Kindes bei der Trennung bestimmt weitere Vorgehensweisen
  • bei normalem Trennungsschmerz bzw. –verhalten kann die Anwesenheitszeit des Kindes gesteigert werden
  • je nach Kind kann dies im Halbstunden- oder Stundentakt erfolgen
  • Bindung zwischen Bezugserzieherin und Kind ist erkennbar, Kind lässt sich schnell von Erzieherin beruhigen und findet in sein Spiel
  • das Kind nimmt somit schon am Krippenalltag (Mahlzeiten, Freispiel, Singkreis) teil
  • es findet ein ständiger Austausch zwischen Erzieherin und Bezugsperson statt, sodass auf alle Befindlichkeiten eingegangen werden kann

11. - 15. Tag
08:30 - 15:30h

  • die zweite Erzieherin nimmt Kontakt zum Kind auf
  • Bindung zwischen Erzieherin und Kind wird immer mehr intensiviert
  • das Kind findet selbstständig in sein Spiel
  • langsame Heranführung an die tatsächlich gebuchte Betreuungszeit
  • Kind nimmt nun auch am Mittagsschlaf und an der Obstpause teil

aktive Eingewöhnung beendet

ab 16. Tag

passive Eingewöhnungsphase

  • läuft individuell weiter

Eingewöhnungsendgespräch

Das  Eingewöhnungsendgespräch findet ungefähr 8 Wochen nach Beenden der Eingewöhnung statt. Es wird zusammen die Eingewöhnungszeit reflektiert und die Entwicklung des Kindes besprochen. Natürlich erfragen wir auch die Zufriedenheit der Eltern und ihr Empfinden nach der Eingewöhnung und der ersten Ankommenszeit.

Elternabend der neuen Kinder

Vorab gibt es einen ersten Elternabend der neuen Eingewöhnungskinder, dieser dient der Informationsweitergabe der Einrichtung an die Familien. Sie erfahren einen kurzen Einblick in den Ablauf der Eingewöhnung, wobei wir ihnen auch ein kleines Beispielvideo einer Eingewöhnung zeigen. Hieran kann man bestimmte Verhaltensmuster eines Kindes und seiner Bezugsperson gut zeigen und erklären.

Außerdem wird der Tagesablauf in der Einrichtung vorgestellt, sowie über die Bring-, Abhol- und Schließzeiten informiert.

Der Abend dient natürlich auch zum Kennenlernen untereinander. Die Eltern sehen schon mal die zukünftigen Gruppenerzieherinnen, sowie die Bezugserzieherin, die die Eingewöhnung leiten wird.

Dieser Elternabend findet einmal im Jahr statt und fällt meist auf einen Tag im April/ Mai, bevor in der Regel die Eingewöhnungen anfangen.

Kinderkrippe Sonnenschein e.V.

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